Johann Joachim Winckelmann formulierte den zitierten Anspruch an die Malerei und äußerte 1755 zum „Endzweck der Kunst“, vor allem im Hinblick auf Allegorien: „Der Pinsel, den der Künstler führt, soll in Verstand getunkt sein [...]. Er soll mehr zu denken hinterlassen als was er dem Auge gezeigt [...].“ Angeregt durch diesen Gedanken wird in dem Vortrag an Hand von Gemälden aus der Galerie Alte Meister dazu eingeladen, beim Anschauen von Bildern gerade zu dem, was die Maler zeigen, unterschiedliche Fragen zu stellen, nach Komposition und gedanklichem Inhalt, nach offensichtlichen und verborgenen Botschaften. Biblische und weltliche Historiengemälde, Porträts, Stillleben und Landschaften werden unter diesem Blickwinkel betrachtet und bewundert – und manchmal wird die Interpretation sogar über das hinausgehen, was die jeweiligen Künstler selbst gemeint haben dürften.
Quelle: VHS Dresden