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Die Karriere der schottischen Singer/Songwriterin Amy Macdonald zählt zu den erfolgreichsten Karrieren einer europäischen Solo-Musikerin im neuen Jahrtausend, mit sechs Millionen verkauften Alben und insgesamt weit mehr als zehn Millionen abgesetzten Tonträgern, mit vier Longplayern, die alle weltweit in die Top 5 der Charts einstiegen, mit mehr als 200 Millionen Spotify-Streams und weltweiten Konzerten vor insgesamt mehr als 3,3 Millionen Zuschauern.
Als sie mit 18 ihren ersten Plattenvertrag unterschreibt war das der Beginn einer Karriere, die sich vom Fleck weg auf einer rasenden Überholspur befand. Gleich ihre ersten beiden Singles, die 2007 veröffentlichten Songs „Mr. Rock’n’Roll“ und „This Is The Life“, avancierten zu internationalen Chartstürmern, allein von letzterem Stück gingen rund eine Million Kopien über die globalen Ladentheken. Das kurz darauf veröffentlichte Debütalbum „This Is the Life“ eroberte ebenfalls weltweit die Charts und gewann 17 Platin- Auszeichnungen – darunter allein fünf in Deutschland.
Es war ein dermaßen intensiver Start, der vielen sicherlich Probleme bereitet hätte – nicht jedoch der gerade volljährig gewordenen Künstlerin: Sie freute sich natürlich über diese unerwartete weltweite Anerkennung, aber schrieb trotzdem einfach weiter Song für Song, darunter zahllose weitere Hits. Es folgte Album auf Album – „A Curious Thing“ (2010), „Life in a Beautiful Light“ (2012) und „Under Stars“ (2017), allesamt gold- und in vielen Ländern sogar platinverziert.
Zuletzt erschien von ihr 2018 ihre erste Best-Of-Sammlung unter dem programmatischen Titel „Woman of The World“; die begleitenden, durchweg und auch in Deutschland stets ausverkauften Konzerte bewiesen, wie weitreichend ihr künstlerischer Horizont mittlerweile ist. Diese Compilation war dahingehend eine Zäsur für die Künstlerin, dass sie sich nach all den stilistischen Entwicklungen vornahm, sich einmal zurück auf ihre Wurzeln zu besinnen: Das nächste Album sollte bewusst zurück zu dem „kleinen Besteck“ ihrer Anfangstage zurückgehen.
In „The Human Demands“ geht sie diesen Schritt. Macdonald richtet den Blick auf das Älterwerden aus der Perspektive von Geschichten ihres Umfelds, ihrer Familie und ihres Bekanntenkreises.
All dies gegossen in Songs von einer gerade zu schwebenden Eleganz sowie einer überragenden Springsteen’schen Selbstverständlichkeit. „Es ist natürlich ein wenig verwegen zu behaupten, man habe so etwas wie ein Alterswerk aufgenommen, wenn man gerade mal Anfang 30 ist“, lacht Macdonald. „Aber ehrlich: Die Tage, als ich mit 18 meinen ersten Plattenvertrag unterschrieb, fühlen sich so an, als lägen sie ein gesamtes Leben zurück.“
Jetzt ist Amy Macdonald wieder da, wo sie angefangen hat: mit einem Album, das die Essenz dessen einfängt, wer sie ist. Die Tatsache, dass es inmitten einer globalen Pandemie entstand, trägt nur zu ihrem Gefühl bei, dass dies ein Neuanfang ist.
„Zuerst war ich besorgt darüber, Musik während einer Pandemie zu veröffentlichen, denn seien wir ehrlich, es passieren wichtigere Dinge“, schließt sie. „Aber dann dachte ich: Es ist anders, es ist neu, es ist interessant, und normalerweise fliege ich durch Europa, mache Radio-Sessions und Interviews. Jetzt kann ich das nicht, was mir auch das Gefühl gibt, wieder am Anfang zu sein, weil ich diese Dinge damals auch nicht gemacht habe. Ich mache wieder Musik, die ich mag, und bringe sie einfach auf eine reine Art und Weise heraus. Es hat mir wieder eine neue Liebe für das gegeben, was ich tue.“
Junge Garde Dresden