In der Nacht von dem 09.11. auf den 10.11.1938 wurden jüdische Geschäfte geplündert, zerstört und tausende Menschen in Konzentrationslager deportiert.
In Dresden war Gauleiter Martin Mutschmann schon Jahre zuvor damit beschäftigt jüdische Existenzen zu vernichten. Nicht nur die Synagoge Gottfried Sempers auf dem Hasenberg in Dresden fiel dem Rassenwahn der Nationalsozialist*innen, darunter auch große Teile der Dresdner Bevölkerung, zum Opfer, sondern auch hunderte jüdische Unternehmen.
Anhand von Anzeigen in Dresdner Zeitungen ist ein Archiv aus alten Werbeplakaten der 20er bis 1938er Jahre entstanden, welche die Namen der jüdischen Gewerbetreibenden und die Anschrift der Geschäfte enthalten. Sie sind Beweise für das erfolgreiche Unternehmer*innenleben der jüdischen Bevölkerung in Dresden. Auf der Wilsdruffer Strasse selbst befanden sich mehrere große und auch kleine jüdische Geschäfte, wie das Kaufhaus Alsberg, das Bankhaus Kaskel, das Schuhgeschäft Emil Pitsch oder der Damenkofektionsladen der Gebrüder Jacoby.
Die Plakate sind sehr eindrückliche Zeitdokumente, welche bildlich aufzeigen, welchen großen Verlust die Stadt hingenommen hat mit der Vertreibung und Enteignung jüdischer Mitbürger*innen und der Vernichtung ihrer Existenz.