Öffnungszeiten: täglich 10 – 18 Uhr, Montag geschlossen
Eintrittspreise: regulär 12 €, ermäßigt 9 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 11 €
Der Gang durch das Albertinum gleicht dem Blättern durch ein dreidimensionales Standardwerk der Kunstgeschichte von der Romantik bis in die Gegenwart: Hier trifft Malerei auf Skulptur, Ost auf West und Heute auf Morgen. Der Denker von Auguste Rodin, dem Vorreiter zahlreicher Stilrichtungen, die sich im 20. Jahrhundert herauskristallisiert haben, begrüßt beim Eintritt in die ebenerdige Skulpturenhalle. Präsentiert auf schlichten schwarzen Sockeln und größtenteils frei im Raum stehend, verdeutlichen die ausgestellten Werke die unterschiedlichsten Auffassungen dreidimensionaler Kunst in ihrer Zeit.
skd.museum
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Da ist Wilhelm Lehmbrucks Knieende, eine Figur mit überlangen Gliedmaßen und gestrecktem Oberkörper von 1911, die allein aus ihrer Haltung heraus ein Lebensgefühl transportiert. 1937 wurde sie unter den Nationalsozialisten im Zuge der Aktion ‚Entarte Kunst‘ beschlagnahmt, dann aber auf der ersten Documenta nach dem Zweiten Weltkrieg als möglicher Anknüpfungspunkt für einen Neubeginn der figürlichen Skulptur präsentiert. Hier im Albertinum steht nun der einzige erhaltene Steinguss in Europa. Nur wenige Schritte trennen sie von Tony Craggs mathematisch gestapelten Würfel aus Holz, Stoffresten und Aktenordnern aus dem Jahr 1980 und Birgit Dieckers Seelenfänger von 2005: Neue wie abgeschabte und brüchige Rettungsringe sind in Schiffstauen verfangen und rufen Fragen nach den Menschen auf, die sie einst benutzt haben.
Der weitere Rundgang durch das Albertinum stellt Malerei und Skulptur immer wieder in den Dialog, ebenso wie die Sonderausstellungen, die vor allem Zeitgenössisches präsentieren, so zuletzt den Performancekünstler Tino Sehgal, die Filme Rosa Barbas oder neueste Werke von Gerhard Richter. Zwei Räume präsentieren dauerhaft Werke des in Dresden geborenen Malers. Am anderen Ende des Rundgangs präsentieren sich weltberühmte Meisterwerke von Caspar David Friedrich, dem bedeutendsten deutschen Künstler der Romantik.
Neben Zwei Männer in Betrachtung des Mondes hängt Das Große Gehege, das der Philosoph Theodor W. Adorno als das erste moderne Gemälde bezeichnete und anhand dessen der Soziologe Bruno Latour unser geologisches Zeitalter des Anthropozän erklärt. Auf weitere Romantiker wie Carl Gustav Carus, Johan Christian Dahl oder Ludwig Richter folgen mit Claude Monet und Max Liebermann französische wie deutsche Impressionisten. Werke von Paul Gauguin und Vincent van Gogh leiten über zu den Expressionisten, die international mit Oskar Kokoschka, aber auch mit Mitgliedern der Dresdner Künstlergruppe Die Brücke, so Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff präsentiert sind.
Zu den Höhepunkten der Dauerausstellung gehört das Kriegstriptychon von Otto Dix, dem in Gera geborenen Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Neben Werken weiterer Künstler der Dresdner Sezession, wie Bernhard Kretzschmar oder Carl Lohse, zeichnet sie die Galerie Neue Meister durch eine der bedeutendsten musealen Sammlungen von DDR-Kunst sowie Werke international erfolgreicher Zeitgenossen wie Neo Rauch, Marlene Dumas oder Ai Weiwei aus.
Im 1. Geschoss stellt der Klingersaal – mit weinroter Wandfarbe und Vertäfelung als sinnlicher Epochenraum konzipiert – die Kunst des Fin de Siècle in den Mittelpunkt, veranschaulicht mit Werken von Arnold Böcklin und Max Klinger bis zu Franz von Stuck und Sascha Schneider. Der im Stil des Klassizismus gehaltene Mosaiksaal eröffnet neue Perspektiven auf Skulptur und dient häufig als kontrastreiche Präsentationsfläche für zeitgenössische Kunst.
Quelle: albertinum.skd.museum