Die programmatische Rede des französischen Präsident Emmanuel Macron, die er am 28. November 2017 an der Universität von Ouagadougou in Burkina Faso vor 800 Studierenden hielt, öffnete die Tür für die Rückgabe von afrikanischem Kulturerbe. Einem Kulturerbe, das während der Kolonialzeit von europäischen Nationen geraubt wurde und nun an ihre rechtmäßigen Eigentümer zurück gelangen sollte. Nach Frankreich, das 26 Kulturgüter an die Republik Benin und einen Säbel an den Senegal restituierte, gab Deutschland im Dezember 2022 22 Bronzen aus dem ehemaligen Königreich Benin, die während der Kolonialzeit von den Briten geraubt wurden, bedingungslos an das Herkunftsland Nigeria zurück. Die nigerianische Regierung, überträgt das Eigentum wiederum an den Oba von Benin, dem Nachkommen der beraubten Könige Benins. Das Vorgehen der nigerianischen Regierung verursachte einen Skandal in Deutschland, insbesondere in Sachsen, wo man sich um das Schicksal der Bronzen sorgte. Das Thema wirft viele Fragen auf: Warum werden Objekte zurückgegeben? Was ist gemeint, wenn von Rückgabe die Rede ist? Welche unterschiedlichen Ansätze des Restituierens werden praktiziert? Doreen Mende (SKD, Abteilung Forschung) diskutiert diese Fragen mit: Marion Ackermann Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden), Didier Houénoudé (Professor für Kunstgeschichte ), Birgit Scheps (SKD, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig) und weiteren Gästen. Die Diskussion findet auf Deutsch statt.