Lesung / Vortrag / Gespräch
Otto Dix und die Alten Meister Seine Dresdner Jahre 1927 – 1933 – kunsttechnologisch betrachtet.
Hochschule für Bildende KünsteKeine Termine
Öffentlicher Vortrag in der Hochschule für Bildende Künste Dresden mit Prof. Marlies Giebe am 7. Mai 2025, 17:00
Es ist bekannt, Otto Dix liebte und verehrte die Alten Meister, auch in maltechnischer Hinsicht. Seine umfangreiche klassische Ausbildung, eine Lehrzeit in Gera und das Studium an der Königlich Sächsischen Kunstgewerbeschule hier in Dresden bildeten sein stabiles Fundament für das vielfältige Lebenswerk – von den frühen expressiven Experimenten bis zu den späten Arbeiten.
Als er 1927, mit 36 Jahren, zum jüngsten Professor an die Dresdener Akademie der Bildenden Künste berufen wurde, war er willens und bereit, sich mit den Alten Meistern auch künstlerisch zu messen. Er entwickelte in den sechs Jahren bis 1933, als er aus politischen Gründen entlassen wurde, große umfangreiche Figurenkompositionen und nutze dafür erstmals auch ganz bewusst das klassische Bildformat des Triptychons.
Sein Atelier auf der Brühlschen Terrasse lag nur in kurzer Fußentfernung zur Gemäldegalerie, die er auch in diesen Jahren immer wieder besuchte, auch mit seinen Studenten. In der Zeit an der Dresdner Kunstakademie entstanden so zwei seiner bekanntesten mehrteiligen Hauptwerke, die Triptychen: die „Großstadt“ (Kunstmuseum Stuttgart) und „Der Krieg“ (Albertinum Dresden).
Umfangreiche Forschung- und Restaurierungsprojekte der Abteilung Gemälderestaurierung in der Gemäldegalerie Alte Meister und Galerie Neue Meister der SKD, die, gemeinsam mit freien Restauratorinnen und Restauratoren und zahlreichen Partnern in der Wissenschaft, in den letzten zehn Jahren durchgeführt wurden, ermöglichten einen spezifischen Blick auf diese Werke von Otto Dix aus kunsttechnologischer Sicht. Dabei zeigte sich, dass für Dix neben Cranach und Dürer, auch Hauptwerke der venezianischen Malerei, speziell der Cuccina - Zyklus von Paolo Veronese, anregend gewirkt haben.
Der Vortrag beleuchtet diese kunsttechnologischen Aspekte im Kontext mit Kunst – und Naturwissenschaft und würdigt die langjährige intensive wissenschaftliche Kooperation zwischen den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und dem Fachbereich Restaurierung der Hochschule für Bildende Künste. Er ist ein Beitrag zum Jubiläumsjahr „50 Jahre Restauratorenausbildung in Dresden“.