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Hoyerswerda – einst DDR-Musterstadt, in der morgens die Eltern in Schichtbussen davonrollten und die Kinder in einem Kollektiv aufwuchsen – erlangte durch den rassistischen Pogrom 1991 traurige Berühmtheit. In ihrem dokumentarischen Roman verschränkt Grit Lemke die Stimmen der Kinder von Hoy zu einer mitreißenden Oral History und gibt einer Generation Gehör, für die Traum und Trauma dicht beieinanderlagen. Sie versammelt Gespräche mit Freund*innen und Familie und erzählt von ihrem eigenen Leben als Teil einer proletarischen Boheme um Gerhard Gundermann, die sich nachts im Kellerclub trifft und tagsüber malocht. Als nach der Wiedervereinigung Neonazis das erste Pogrom der Nachkriegszeit verüben, bleibt die Kulturszene tatenlos. Danach ist nichts mehr, wie es war.
Die Lesung erfolgt im Rahmen der Veranstaltungsreihe »35 Jahre Mauerfall: Jüdisches Leben in der DDR und rechte Gewalt in den sogenannten (Nach)Wendejahren in Pirna und Umgebung«.
Gefördert vom BFSFJ im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie Leben!“ sowie vom Freistaat Sachsen im Rahmen der „Partnerschaften für Demokratie“. Mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Mit finanzieller Unterstützung durch Land in Sicht e. V. und die Amadeu Antonio Stiftung.
Quelle: Stadt Pirna