Ein UDO JÜRGENS-Abend
Lieder, die im Schatten stehen war die erste Schallplatte die Karl von Udo besaß. Gekauft auf einem sonntäglichen Trödelmarkt-Streifzug mit seiner Oma. Für 22 DM. Schon bald darauf hatte Udo Jürgens einen zweiten Pianisten in der Band, von dem er vermutlich nichts wusste: Den 14-jährigen Karl, der zusammen mit der „Schallplatten-Band“ Lieder wie „Auf meinem Tisch ein weißer Bogen“, „Mein Bruder ist ein Maler“ oder „Eine Art von Serenade“ auf dem elterlichen Klavier mitspielte.
Wenn Karl Neukauf heute Udo Jürgens singt und spielt, dann nicht als Imitator. Stattdessen dringt der Chansonnier zum Kern der zeitlosen Songs vor. Er bringt ihre Tiefe und ihren kritischen Witz nur mit seiner Stimme und dem Klavier zum Funkeln. Lieder, wie „Lieb Vaterland“, „Ich glaube“ oder „Wer hat meine Zeit gefunden“, zeigen Udo Jürgens als feinen Gesellschaftskritiker, wachen Zeitgenossen und behutsam Mahnenden ohne seinem Publikum als Moralapostel entgegen zutreten. Neu arrangiert zeigen Lieder wie „Griechischer Wein“ und „Ich war noch niemals in New York“ Udo Jürgens als den sensiblen, brillanten Geschichtenerzähler, der er war.
„….er lässt die Songs von Jürgens wie kostbare Kleinode erscheinen - mal boogieartig rollend, mal orchestral. In den hymnischen Refrains donnert Neukaufs Bass durch erstaunliche Höhen im ausverkauften Saal. Er geht engagiert mit. (Reutlinger Anzeiger,20.9.2021)
Quelle: Hoftheater Dresden