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Eugen Hinkemann kehrt heim aus einem Krieg.
Bei Toller ist es der Erste Weltkrieg, aber es könnte auch ein anderer sein. Eugen ist traumatisiert, seelisch und körperlich beschädigt. Und er kehrt aus der Hölle ins Nichts zurück: Ein Auskommen hat er nicht mehr und der vollkommen zerstörte Arbeitsmarkt gibt ihm keine neue Chance.
Hinkemann muss überleben.
Er ist der schwächste aller Schwachen, wird zum Freak, zeigt sich auf einem Jahrmarkt als abnormes Wesen, als brutalisierter, zerstörter Mensch, der Ratten und Mäusen bei lebendigem Leib die Kehle durchbeißt. Hinkemann zeigt sich dem Publikum – und seiner Frau, die sich, selbst am Ende, von ihm ab- und seinem besten Freund zuwendet.
Das nimmt Hinkemann den letzten Halt. Er kann die tiefe Verzweiflung seiner Frau nicht sehen, kann ihre Bitte um Verzeihung nicht mehr annehmen. Und schickt sie fort. In den Tod.
»Ihr Toren! Was wisst ihr von der Qual einer armseligen Kreatur? Wie müsst ihr anders werden, um eine neue Gesellschaft zu bauen! Bekämpft den Bourgois und seid aufgebläht von seinem Dünkel, seiner Selbstgerechtigkeit, seiner Herzensträgheit! Einer hasst den anderen, weil er in `ner anderen Parteisekte ist, weil er aufn anderes Programm schwört! Keiner hat Vertrauen zum andern. Keiner hat Vertrauen zu sich. Keine Tat, die nicht erstickt in Hader und Verrat. […] Ihr kennt eure Grenzen nicht … es gibt Menschen, denen kein Staat und keine Gesellschaft, keine Familie und keine Gemeinschaft Glück bringen kann. Da wo Eure Heilmittel aufhören, da fängt unsere Not erst an.«
Quelle: Landesbühnen Sachsen
Termine
- 29.03.2025 19:00 Landesbühnen Sachsen
- 05.04.2025 19:30 Landesbühnen Sachsen
- 11.04.2025 20:00 Landesbühnen Sachsen
- 26.04.2025 19:30 Landesbühnen Sachsen