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09.11. 2025
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Musik

Festkonzert: Transzendenz Lucia Ronchettis Prosopopeia - A Study of Personification (2010)

Dreikönigskirche Dresden - Haus der Kirche

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Lucia Ronchettis Prosopopeia – A Study of Personification ist als Festkonzert der Residence von Gregor Meyer zum zweiten Mal beim HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST zu erleben: Nach dem großen Erfolg in der Geraer Salvatorkirche 2012 nehmen sich in diesem Jahr Mitglieder des GewandhausChores und des Gewandhausorchesters Leipzig dem mitreißenden Werk an und schlagen gewohnt souverän die Brücke zwischen Alter und Neuer Musik.

Lucia Ronchettis Prosopopeia – A Study of Personification (2010) versetzt scheinbar direkt in den Moment, da am 4. Februar 1636 das Begräbnisritual für Heinrich Posthumus Reuß in der (alten) Johanniskirche in Gera vollzogen wurde. Dramaturgisch und rhetorisch greift die 1963 geborene Komponistin die Musikalischen Exequien SWV 279–281 von Heinrich Schütz auf. Sie sind ein komponierter „letzter Wille“ mit Worten, die der Herr von Gera, Greiz und Lobenstein zu Lebzeiten wählte. Die tiefe Spiritualität und eindringliche Klanglichkeit der Musikalischen Exequien ziehen bis heute in den Bann und berühren auch in der Moderne, die den Übergang vom Leben in den Tod viel nüchterner und zurückhaltender ritualisiert als es die Barockzeit tat.

So wie der Verstorbene leiblich und abstrakt Mittelpunkt eines Begräbnisses im 17. Jahrhundert war und bis heute in der Regel ist, so steht das Schütz-Werk im Zentrum von Ronchettis „Studie über die Personifikation“. Mit einer Theatralität, die dem barocken Ritual ähnlich ist, spinnt sich um die Originalmusik auch durch die Texte von Schütz-Zeitgenossen ein intensives Spannungsfeld aus Vergangenheit und Gegenwart, aus Leben, Sterben und Tod.

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