Beethovens „heroische“ Dritte, welche für die erste romantische Symphonie überhaupt gehalten wird, ist bekannt aufgrund ihrer ursprünglichen Dedikation an Napoleon, welche Beethoven jedoch zurücknahm, nachdem sich Napoleon zum Kaiser ausgerufen hat. Stattdessen widmete er das Werk seinem Mäzen František Maxmilián von Lobkowitz. Im Schloss Jezeří (Eisenberg), dem Familiensitz der von Lobkowicz, ertönte dann angeblich die erste nicht öffentliche Vorführung der Eroica in Kammerbearbeitung, zweifelsohne ein Werk, was seiner Zeit voraus war und welches ganz radikal die Weiterentwicklung des Genres Symphonie vorgezeichnet hat. Pavel Vranický, Beethovens naher Mitarbeiter und eine einflussreiche Persönlichkeit des wienerischen Musiklebens des 18. und 19. Jahrhunderts, war ein gefragter Dirigent und Autor von mehr als fünfzig Symphonien, von denen viele eine Programmbezeichnung tragen. La Tempesta ist benannt nach der suggestiven Schilderung eines Sturmes im dritten Satz.
Mitwirkende
- Václav Luks | Dirigent
- Collegium 1704
Programm
- P. Vranický: Symfonie d moll "La Tempesta"
- L. van Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur "Eroica", Op. 55
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Collegium 1704
Prager Barockorchester und Vokalensemble
Das Prager Barockorchester Collegium 1704 und das Vokalensemble Collegium Vocale 1704 wurden von dem Cembalisten und Dirigenten Václav Luks anlässlich des Projektes Bach – Praha – 2005 gegründet. Im Jahre 2008 wurde die Musikbrücke Prag – Dresden eröffnet, die an die reiche kulturelle Tradition beider Städte anknüpft. Die Zusammenarbeit mit den weltberühmten Solisten M. Kožená, V. Genaux und anderen ging im Jahre 2012 fließend in den zweiten Konzertzyklus des Collegiums 1704 im Rudolfinum über. Seit dem Herbst 2015 werden beide Zyklen zu einer Konzertsaison zusammengefasst, die auch weiterhin parallel in Prag und Dresden stattfindet. Im Jahre 2019 wurde die Prager Reihe von Kammerkonzerten des Collegiums Vocale 1704 eröffnet, die ab dem Jahr 2021 im Kulturpalast Vzlet fortgeführt wird.In den Opernproduktionen knüpfte das Collegium 1704 an die internationalen Erfolge der Inszenierung von Händels Rinaldo mit der Aufführung der Oper L’Olimpiade von J. Mysliveček an, die für die International Opera Awards nominiert wurde, und der Oper Arsilda, regina di Ponto von A. Vivaldi in einer neuzeitlichen Welturaufführung. Kürzliche Einladungen des Collegiums 1704 umfassen bedeutende Veranstalter und Podien wie die Salzburger Festspiele, die Berliner Philharmonie, Wigmore Hall in London, Theater an der Wien, Lucerne Festival, BOZAR (Palais des Beaux-Arts) in Brüssel, das Warschauer Chopin-Festival, die Elbphilharmonie in Hamburg, Residenzen in der Opera Royal in Versailles oder auf den Festivals Oude Muziek in Utrecht und dem Bachfest in Leipzig. Im Mai 2021 eröffnete das Collegium 1704 unter der Leitung von Václav Luks das internationale Musikfestival Prager Frühling mit der Aufführung von Smetanas Zyklus symphonischer Dichtungen Meine Heimat.
Im Jahre 2014 arbeitete das Collegium 1704 unter der Leitung von Václav Luks mit B. Mehta zusammen an einer DVD mit Glucks Oper Orfeo ed Euridice in der Regie von O. Havelka und an der Aufnahme einer Dokumentation der BBC 2 Mozart in Prag mit R. Villazón. Das Ensemble ist beteiligt an dem historischen Monumentalfilm Il Boemo in der Regie von P. Václav über das Leben von J. Mysliveček.
Im Jahre 2021 gründete das Ensemble eine eigene Online-Plattform UNIVERSO 1704, auf der es Premieren von Video-Konzerten außergewöhnlicher Werke in Spitzeninterpretationen, verbunden mit dem genius loci attraktiver Orte in der Tschechischen Republik und in Deutschland einstellt.
Die Aufnahmen des Collegiums 1704 erfreuen sich der Gunst des Publikums und der Musikkritiker (wiederholte Auszeichnungen des Diapason d’Or, CD des Monats & Editor’s Choice oder Nominierungen für die CD des Jahres des Gramophone Magazine). Zu den erfolgreichen CDs gehören Aufnahmen der Violinkonzerte von J. Mysliveček, Bachs h-Moll Messe, Zelenkas Sonaten oder seine Missa Divi Xaverii als Weltpremiere. Die bedeutendsten Aktivitäten der letzten Jahre sind die erste komplette tschechische Aufnahme von Händels Messias aus dem Jahre 2019 und die Dreifach-Cd mit der Oper Les Boréades von J.-Ph. Rameau, die die Auszeichnung Trophées 2020 als beste Operneinspielung des Jahres gewann.
Und warum ist Collegium nach dem Jahr 1704 benannt?
Das Collegium fühlt sich dem Komponisten Jan Dismas Zelenka besonders verpflichtet, der mit der großartigen Aufführung des Jesuitenspiels Via Laureata die Bühne der europäischen Musikszene des 18. Jahrhunderts betrat. Und dies geschah unter Beteiligung von Musikern aus dem ganzen Lande in der Prager St.-Nicolas-Kirche im August des Jahres 1704.