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Unter dem #Baseballschlägerjahre wird seit einigen Jahren eine intensivere Debatte um rechte Gewalt zu Beginn der 1990er Jahre geführt. Die momentane Stärke der extremen Rechten wie auch die Wiederkehr extrem rechter Jugendkultur, die an die Zeit um die Jahrtausendwende denken lässt, wirft die Frage auf, wie viel diese Situation mit dieser Zeit zu tun hat.
In seinem Vortrag "Die wiedervereinigte Rechte" will der Sozialwissenschaftler Lukas Jocher versuchen, hierzu einige Deutungsangebote zu machen. Denn die Welle rechter Gewalt in den 1990er Jahren entstand weder im luftleeren Raum, noch halten die zu ihrer Erklärung kursierenden Entlastungsnarrative in West- und Ostdeutschland einer genaueren Prüfung stand. Der Vortrag geht verschiedenen Strängen nach, um die Gewaltwelle der 1990er anhand der Kontinuität rechter Gewalt in Ost- und Westdeutschland seit den 1980ern zunächst historisch zu kontextualisieren. Danach soll die Frage nach gesellschaftlichen Bedingungen und Debatten, die die Erfolge der extremen Rechten in den 1990er Jahren begünstigten, intensiver Raum finden, um dies schließlich mit ihrem Fortwirken in der Gegenwart zu verknüpfen.
Die Veranstaltung erfolgt im Rahmen der Veranstaltungsreihe »35 Jahre Mauerfall: Jüdisches Leben in der DDR und rechte Gewalt in den sogenannten (Nach)Wendejahren in Pirna und Umgebung«.
Gefördert vom BFSFJ im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie Leben!“ sowie vom Freistaat Sachsen im Rahmen der „Partnerschaften für Demokratie“. Mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Mit finanzieller Unterstützung durch Land in Sicht e. V. und die Amadeu Antonio Stiftung.
Quelle: Stadt Pirna