Fünf ehemalige Schauspielstudentinnen treffen nach 36 Jahren zum ersten Mal in den Räumen ihrer Hochschule wieder aufeinander. Der Film DIE SCHULE DER FRAUEN schildert ihren Weg durch die deutschsprachige Kulturlandschaft, vorbei an Erfolgen, Krisen, Diskriminierung und Ageism. Im Verlauf des Filmes treffen die Frauen auf aktuelle Studentinnen der Hochschule. Sie spiegeln sich aus der Vergangenheit heraus in die Zukunft hinein. Ist das Bild noch dasselbe?
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Nach wie vor ist es gesellschaftlich von Nachteil, alt zu werden. Nach wie vor ist es in vielen Bereichen von Nachteil, eine Frau zu sein. Absolut ungünstig ist es, eine ältere Frau zu sein. Tödlich ist es, eine ältere Schauspielerin zu sein. Warum ist das so? Wie lässt sich der Weg durch die Instanzen einer patriarchal geprägten Kulturlandschaft beschreiben? Welchen Anteil hatten bewusst-unbewusst die ehemaligen Idealistinnen an jenen Realitäten? Woher kommend führte sie ihr Weg durch welche Zugeständnisse zu welchen Erkenntnissen? DIE SCHULE DER FRAUEN, das Regie-Debüt der Schauspielerin Marie-Lou Sellem, schildert den Idealismus und Kampf, dem sich ihre Kommilitoninnen verschrieben haben, in ihrem Bemühen, gesellschaftliche Vorgänge künstlerisch zu verstoffwechseln. Unter Einsatz der eigenen Person, der eigenen Haut, lassen sie ihre »Recherchen« sichtbar werden. Bislang wurde der gesellschaftliche Blick genau in jenem Moment von ihnen genommen, in dem sie beginnen, reichhaltig aus ihren Erfahrungen heraus zu schöpfen. Es ist Zeit also für einen Kulturwandel!
Quelle: Societätstheater