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Wera Matz liest aus ihrem Roman "Das Quartier", der im November im Thelem Verlag erscheint. Die 70er Jahre in der DDR: Enge Grenzen, die sie umgeben, hindern die 24-jährige Mai, eine gescheiterte Lehrerin, an einem beruflichen Neuanfang. So ergreift sie eine Gelegenheit, aus diesen Verhältnissen auszubrechen, gelangt aber in noch engere, unwirtlichere Verhältnisse: Es ist eine Arbeit im Ausland, von der sie sich eine neue Chance erhofft, beim Erdgasleitungsbau der "Drushba Trasse" in der Ukraine, damals ukrainische Sowjetrepublik. Dort findet sie einen nahezu autonomen Fleck fast ohne Berührung zum Gastland vor – ein Bauarbeiterlager, ministaatsartig anmutend. Die Bewohner*innen werden auf ihre Weise mit den kargen Lebensbedingungen fertig, indem sie Arbeitszeiten maximieren und Tristesse mit Alkohol und Disko betäuben. Auf vielerlei Weise versucht Mai, damit umzugehen, erfährt verletzende Gleichgültigkeit, aber auch einzigartige Freundschaft, und sie behauptet sich auf ein Lebensziel hin. Dr. Wera Matz, Jahrgang 1952, lebt seit ihrer Jugend in Dresden. In den letzten 30 Jahren ihres Berufslebens arbeitete sie als Hautärztin in Uni-Klinik und eigener Praxis. „Das Quartier“ ist ihr erster Roman. Den Schauplatz kennt sie aus eigenem Erleben in den 70er Jahren. Moderation: Viktor Hoffmann Kooperation mit: Thelem Verlag
Eintritt: frei | Anmeldung unter: laubegast@bibo-dresden.de
Quelle: Bibliothek Dresden