Das Künstler*innen-Kollektiv ABA NAIA diskutiert die Nacktheit und die mit ihr verbundenen Machtverhältnisse – vom Adamskostüm über Nackedeis bis splitterfasernackt. Während nackte Körper heute überall sichtbar und digital reproduzierbar sind, werden sie gleichzeitig immer strenger kontrolliert, zensiert und moralisch bewertet. In ihrer performativen Nackt-Konferenz stellen sich Rafaella Marques und Kysy Fischer den nackten Tatsachen: Warum entkleiden sich Künstler*innen und wer zieht wen aus? Kann ein Kostüm eine Theaterarbeit ruinieren? Mit cooler Gelassenheit und herrlichem Humor performen sie ihre Versionen von FKK auf der Bühne. Dabei eröffnen sie das Diskussionsfeld der Nacktheit zwischen der Illusion der Befreiung und dem wieder aufkommenden Rechts-Puritanismus. Warum häufen sich Zensurfälle gerade in der Performancekunst? Welche hartnäckigen Mythen halten sich rund um den nackten Körper? Und wieso kommt die Kunst ohne Nacktheit nicht aus?
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ABA NAIA ist ein feministisches Performance-Kollektiv aus Berlin, das an den Grenzen zwischen Theater, Clownerie und Tanz arbeitet. 2017 gegründet, besteht das Kollektiv aktuell aus der Choreografin und Performerin Kysy Fischer, der Performerin Rafaella Marques und der Dramaturgin Jaika Bahr. Humor ist ihr liebstes Werkzeug, mit dem sie Themen wie Hierarchien, Machtverhältnisse und die Beziehung zwischen Publikum und Performer*innen untersuchen. Kysy Fischer hat in den letzten Jahren den als weiblich gelesenen Körper zu ihrem Thema gemacht. In der Produktion »Super Superficial« (2023) fragt sie, wie sich der Blick auf den nackten Körper entblößen lässt, indem Identitäten überzogen und spielerisch auf die Spitze getrieben werden.
Quelle: Societätstheater