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15.12. 2025
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  • Robert Sterl, Töpfer an der Drehscheibe,  Arm- Beinstudien, ca. 1893

1893 besuchte der Dresdner Maler Robert Sterl (1867-1932) auf Empfehlung eines Malerfreundes das erste Mal das hessische Töpferdorf Wittgenborn, südlich des Vogelsberges. Schnell begann er die Welt der Töpfer akribisch zu erforschen, um ein möglichst umfassendes und authentisches Bild dieser Arbeit zu erfassen. So entstanden Bilder, die das Töpferhandwerk von der Tongewinnung bis zu den Nachtwachen an den Brennöfen erfassten, die den Töpfer genauso wie seine Werkstatt und Werkzeuge als bildwürdig anerkannten und einen eigenständigen Beitrag zur Kunst um 1900 lieferten. Die „prachtvoll malerisch[en]“ Buden der Töpfer, wie sie der Künstler selbst bezeichnete, boten ihm – der sich für Farbe begeisterte – zudem die Möglichkeit, sich mit der lichten und zugleich staubigen Farbigkeit der Werkstatt-Atmosphäre künstlerisch auseinanderzusetzen.

Seine künstlerische Beschäftigung mit dem Thema des Töpferhandwerks gipfelt im Jahre 1900 in dem bemerkenswerten Entwurf eines Triptychons: Auf der Mitteltafel befindet sich eine Tongrube – und somit die Natur, der der Ton entnommen wird – und auf den Seitenflügeln wird die Herstellung der Töpferwaren gezeigt. Hiermit griff Sterl eine mittelalterliche Bildform auf, die im ausgehenden 19. Jahrhundert von einigen Künstlern wiederentdeckt worden ist. Ausgeführt hat er letztlich jedoch nur die Mitteltafel.

Die Ausstellung widmet sich erstmals dem „Töpferhandwerk“ als eigenständige künstlerische Aufgabe Robert Sterls und somit einem weiteren Thema der Arbeit, mit dem sich der Künstler, neben seinen bekannten Steinbrecher-Darstellungen, auseinandersetzte. Hierzu werden teils bisher nicht öffentlich gezeigte Zeichnungen und Ölbilder herangezogen und bereits bekannte Werke in neuer Zusammenstellung präsentiert.

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