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Im einstigen Herrenhaus des Burgker Rittergutes wird die Regionalgeschichte der heutigen Freitaler Region anhand interessanter Exponate und künstlerischer sowie fotografischer Darstellungen vermittelt. Im Museum kann man neben dem über Jahrhunderte bedeutsamen Steinkohlenbergbau dem Werden und Wachsen der Stadt am Fuße des Windberges nachspüren. Die 1921 gegründete Arbeiterstadt hatte ihren Ursprung in verträumten Dörfern entlang der Weißeritz, deren durch den Steinkohlenbergbau forcierte Industrialisierung innerhalb weniger Jahrzehnte zur Urbanisierung führte.
Tatkräftige Unternehmer kamen ins Weißeritztal und bald wuchsen neben den Bergwerken frühindustrielle Fabriken. So errichtete der Reichsgraf von Hagen 1802 die erste deutsche Glasfabrik auf Steinkohlenbrand-Basis im heutigen Freital-Potschappel. Der Chemiker Gottfried Reichardt finanzierte den Bau seiner 1821 gegründeten Chemiefabrik durch publikumswirksame Ballonfahrten seiner Ehefrau Wilhelmine. Johann Nesselrode gründete mit Eduard Traudtschold 1855 die Döhlener Gussstahlfabrik – bis heute ein erfolgreicher Stahlstandort. Papier-, Porzellan- und Fotoapparateherstellung sowie viele weitere Branchen kamen später hinzu.
Eisenbahnfreunde finden interessante Details zur Albertsbahn zwischen Dresden und Tharandt sowie zu deren Zweigbahnen auf die links und rechts der Weißeritz gelegenen Höhenzüge. Wie die Nutzung der Wasserkraft der Weißeritz und der Schutz vor deren Hochwässern, die Lösung der Energieproblematik und des Personenverkehrs zu Wegbereitern der Stadt wurden, können Besucher genauso entdecken, wie Einblicke in die Industrielandschaft der zu DDR-Zeiten als „Tal der Arbeit“ bezeichneten Stadt Freital und deren Umbruch nach der Wiedervereinigung.
Quelle: Schlösserland Sachsen