Akademiker – Professoren an der Dresdner Kunstakademie. 1895 – 1916

Die Kabinett-Ausstellung im 2. Obergeschoss des Albertinum umfasst etwa 20 Gemälde und Plastiken von Professoren der Königlichen Kunstakademie Dresden aus der Zeit von 1895-1916. Im Kontext zur Sonderausstellung „Weltflucht und Moderne. Oskar Zwintscher in der Kunst um 1900“ werden mit Malern von Gotthardt Kuehl über Robert Sterl bis zu Otto Gussmann und Bildhauern wie Georg Wrba oder Selmar Werner vor allem dem Realismus verpflichtete künstlerische Positionen aus dem Bestand des Albertinum vorgestellt, die aufgrund der begrenzen Hängefläche seit Jahren nicht zugänglich gemacht werden konnten. Sie spiegeln den Geist der Erneuerung in einer vom Umbrüchen geprägten Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ringt man in den 1880er Jahren noch um die Durchsetzung des Studiums nach lebenden Modellen in freier Natur und sucht damit grundlegende Reformen im Lehrbetrieb durchzusetzen, ist dies nach der Jahrhundertwende alsbald gängige Praxis. Die Intensivierung von Farbe bei Konzentration auf Wesentliches führt zu einer neuen, stärker abstrahierenden Bildsprache. Die solcherart aus Pleinair und Realismus erwachsende bildnerische Praxis sollte in der Folge zahlreiche Künstlergenerationen prägen und die sogenannten „Dresdner Schule“ hervorbringen.