Haltestelleninformation
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Der »Kurfürstlich Reissiger Stall«
Nachdem Hans Irmisch 1565 bis 1567 das Kanzleihaus für die Verwaltungsgeschäfte der Dresdner Kurfürsten in unmittelbarer Schlossnähe errichtete, ergab sich auf dessen Rückseite ein freier Raum ‒ wie geschaffen für die höfischen Wettkämpfe zu Pferde. Irmisch und Paul Buchner betteten die Rennstrecke zwischen 1586 und 1591 in eine dreiflügelige Anlage ein. Je ein Wendelstein in den Hofecken führte bis ins zweite Obergeschoss. Gegenüber des Kanzleihauses schloss der »Lange Gang« den Hof ab. Die 22 Rundbogenarkaden gehen wahrscheinlich auf Giovanni Maria Nosseni zurück. In dem langen Saal des Obergeschosses wurde erst die Ahnengalerie der Wettiner gezeigt, ab 1731 diente er als Gewehrgalerie. Das Stallgebäude zur Unterbringung der Kutschen und Pferde im Erdgeschoss und zur Beherbergung vornehmer Gäste im Obergeschoss entstand östlich auf der alten Stadtmauer. Nach größeren Umbauten im 18. Jahrhundert präsentiert es sich heute als Johanneum und Verkehrsmuseum. Aus der Zeit der Renaissance stammen die beiden Bronzesäulen für das Ringestechen.
Barocke Umgestaltung
Im 18. Jahrhundert erfuhr der Stallhof einige Umbauten, die jedoch größtenteils bei einer Sanierung im Jahr 1935 zurückgenommen wurden. Johann Christoph Knöffel leitete 1744 bis 1746 den Bau der Pferdeschwemme im Hof und den Ausbau des Stallgebäudes zur Gemäldegalerie. Schauplatz höfischer Vergnügungen wie Turniere, Ringestechen, Hetzjagden und Fuchsprellen blieb der Hof weiterhin.
Zerstörung und Wiederaufbau
Als die Gemäldegalerie 1872 in den heutigen Semperbau zog, wurde das Johanneum unter der Leitung von Carl Moritz Haenel zum Historischen Museum umgebaut, in dem der Bestand der Rüstkammer gezeigt wurde. Nach der Zerstörung von 1945 wurde der ganze Komplex in der Erscheinungsform der Renaissance wieder aufgebaut. In das Johanneum zog das Verkehrsmuseum. 1993 erfolgte die Eingliederung des Stallhofes in den neu gegründeten Schlossbetrieb Schlösser und Gärten Dresden.
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Täglich (Mo bis So) 7-19 Uhr
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Eintritt frei, außer bei Veranstaltungen.