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24.04. 2024
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  • Haus der Architekten

 Im Rahmen der Ausstellungsreihe Winter- bzw.  Frühlingsschau der Architektenkammer Sachsen sind die Arbeiten von Ines Hildur vom 9. März bis 27. April 2023 im Haus der Architekten zu sehen.
Zur Vernissage am 9. März, 19:00 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

»Meine Sehnsucht nach einer ganz eigenen Ästhetik stellt mich immer wieder vor die neue Herausforderung, Bruchstückhaftes zu einer eigentümlich anmutenden Poesie zu verschmelzen, zu einer Schönheit, die Opulenz zulässt, aber auch karg und unbearbeitet bleiben darf – in der Kunst wie im Leben.«

Einer meiner Leitsätze in der Kunst lautet »absichtsloses Wollen«. Vom französischen Maler Pierre Soulages, der sich Zeit seines Lebens mit dem »Outrenoir« beschäftigte, stammt die Einsicht: Ein Handwerker weiß, was er herstellen möchte, ein Künstler kennt nur den Anfang. Was er sagen will: Die Entfaltung des künstlerischen Tuns speist sich aus der Balance von Intuition und bewusstem Reflektieren, es öffnen sich Wege, Türen, ohne zu wissen, wohin sie führen. Den künstlerischen Prozess kann man mit dem Leben vergleichen: Das Vertrauen auf das Gelingen des Tuns – basierend auf jahrelanger Erfahrung und Erkenntnis – ist der Schlüssel zum Erfolg.

Ines Hildur erzählt freie, assoziative Bildgeschichten mit einem besonderen Gefühl für Rhythmus und subtile Farbklänge: hier in der Ausstellung in der Gegenüberstellung von Schwarz-Weiß und Farbe.
Im scheinbar Alltäglichen entdeckt sie die besondere Schönheit. Das kann eine abbröckelnde Wand sein, Moos zwischen Betonplatten – Spuren der Vergänglichkeit. Ihre Arbeiten strahlen Ruhe, Klarheit, Kraft und Sinnlichkeit aus. Bei der Übertragung in die Begriffe der Sprache bleibt aber immer etwas Unübersetzbares, Rätselhaftes.

Das Prozesshafte der Bildentstehung lässt Ines Hildur sichtbar stehen: glatte und pudrige Farbschichten (unter Verwendung von wässrig gebundener Farbe oder auch aufgestäubten Stein- und Kreidemehlen sowie Asche) überlagern sich.

In einer reizüberfluteten Umwelt will die Künstlerin das Wahrnehmungsvermögen schulen, Dinge neu zu sehen und arbeitet seit etlichen Jahren eher im Spektrum der unbunten Schattierungen. Die Wechselbeziehung zwischen Malen und Sehen vermittelt sie seit nunmehr 20 Jahren an diversen deutschsprachigen europäischen Kunstakademien. Ines Hildur gehört zu den Grenz- gängern, denen man einen besonders freien Blick durch die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder als Architektin, Interiordesignerin, Künstlerin bescheinigt.

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