Öffnungszeiten: täglich 10—17 Uhr, Montag geschlossen / Freitag 17—20 Uhr (Blaue Stunde)
Eintrittspreise: regulär 14 €, ermäßigt 10,50 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 12,50 €
-
Erstmals präsentieren die Gemäldegalerie Alte Meister und die Skulpturensammlung bis 1800 gemeinsam ihre Werke im umfangreich sanierten Semperbau am Zwinger. Nach siebenjähriger Teilschließung erstrahlt das berühmte Museumsgebäude aus dem 19. Jahrhundert nun in neuem Glanz.
Weltberühmte Meisterwerke
Rund um Raffaels „Sixtinische Madonna“, einem der berühmtesten Kunstwerke der Welt, erwartet die Besucherinnen und Besucher ein einzigartiger Rundgang durch die europäische Kunstgeschichte, die sich in kaum einem anderen deutschen Museum so eindrucksvoll und vollständig anhand unbestrittener Schlüsselwerke der jeweiligen Epochen nachvollziehen lässt, wie in Dresden. Diese Besonderheit verdankt die Galerie der zielgerichteten Sammeltätigkeit der sächsischen Kurfürsten, deren beeindruckende Wirkung auch der im 18. Jahrhundert veranlassten einheitlichen Rahmung der Gemälde zu verdanken ist.
Neben der behutsamen, aber entschlossenen Modernisierung des Gebäudes wurden zahlreiche Werke restauriert, Rahmen frisch vergoldet oder auch neu angefertigt. Umfangreiche Akzentbeleuchtung lässt Gemälde und Skulpturen in bestem Licht erscheinen. Die Wände sind mit rotem, grünem und blauem Stoff bespannt, dessen Farbigkeit auch der Orientierung hilft. Insgesamt ergibt sich so ein überaus prachtvoller Eindruck, der seinesgleichen sucht.
Kleinbronzen und Marmorwerke den Gemälden gegenübergestellt
Als besonderes Highlight des neu gestalteten Semperbaus darf die Integration der Skulpturensammlung mit antiken Bildwerken und Plastiken der Frühen Neuzeit gelten. Im Vergleich mit den Gemälden wird deutlich, dass sich die Gattungen stets gegenseitig befruchteten. So waren insbesondere antike Skulpturen für die Maler der Renaissance und des Barock eine wichtige Inspirationsquelle.
Die neue Antikenhalle
Die große Halle im Ostflügel des Erdgeschosses war einst von Gottfried Semper (1803–1879) für die historischen Gipsabgüsse aus der Sammlung Mengs entworfen worden, eine Präsentation die gegen Ende des 19. Jahrhunderts aufgegeben wurde. Im lichtdurchfluteten Raum ist nun eine Auswahl der schönsten Objekte der Antikensammlung aus der Zeit von 3000 vor bis 500 nach Christus zu sehen. Skulpturen aus Marmor, wie die berühmten drei „Herkulanerinnen“, Statuetten aus Bronze, Gefäße aus bemaltem Ton, Grabdenkmäler und ägyptischen Mumien lassen die antike Welt wieder lebendig werden.
Der Dresdner Hofmaler Anton Raphael Mengs sammelte zu Studienzwecken über 800 Gipsabgüsse, vor allem von berühmten Werken der Antike. Nach seinem Tod gelangten diese durch Ankauf aus Rom nach Dresden. Dieser Bestand gilt heute als die größte noch erhaltene Sammlung historischer Gipsabgüsse aus dem 18. Jahrhundert. Bereits von 1857 bis 1889 war sie im Semperbau ausgestellt. Nun ist sie im Erdgeschoss des Deutschen Pavillons zu bewundern.
Der Skulpturengang im Semperbau
Große Meisterwerke der Plastik vom Mittelalter bis zum Barock sind nicht nur in den Sälen der Gemäldegalerie aufgestellt, wo sie zu direktem Vergleich einladen, sondern auch im Skulpturengang. Hier finden sich vor allem exquisite Kleinbronzen der Renaissance. Neben Schöpfungen von Giambologna, Susini und Adriaen de Vries wird hier mit der von Filarete Mitte des 15. Jahrhunderts geschaffenen Reiterfigur des Marc Aurel auch die älteste erhaltene Kleinbronze der Renaissance gezeigt.
Im 2. Stockwerk des Deutschen Pavillons lädt das Café Algarotti zum Verweilen ein und verbindet Kunstgenuss mit Gaumenfreuden. Ein kostenfreier Multimedia-Guide vermittelt spannende Fakten und ermöglicht es, die Sammlungen in verschiedenen thematischen Touren zu entdecken.
Quelle: gemaeldegalerie.skd.museum