Das unter August dem Starken errichtete und in mehreren Bauphasen zwischen 1720 und 1826 erweiterte Schloss Pillnitz diente einst dem sächsischen Hof als Lustschloss und Sommerresidenz. Das Wasserpalais mit seiner eleganten Freitreppe zur Elbe hinab als Anlegestelle für die Gondeln des Regenten und seiner Gäste ist der älteste Bauteil der Schlossanlage. Die weitläufige umschließende Garten- und Landschaftsplanung bildete mit der teilweise ephemeren Architektur eine Einheit, die das Spiel zwischen Drinnen und Draußen evozierte und die Grenzen zwischen Natur und Kultur scheinbar auflöste.
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An eben dieses besondere Raumerlebnis, dass das historische Schloss durch Blickachsen auf Lustgarten und Elbauen erfahrbar macht, knüpft Chiharu Shiotas (*1972) begehbare Installation „Inside-Outside“, die über 280 ausrangierte Fenster zu einer neuen, fantastischen Architektur verbaut. Als Sinnbild durchlässiger Grenzen zwischen Innen- und Außenraum wirken sie wie Zeugen für das Leben, das sie einst umgaben. Dabei verwischt die Zuordnung von Innen und Außen, von persönlichem und öffentlichem Raum, von Betrachtenden und Betrachtetem. Der Blickwechsel berührt darin ein Thema auf das weitere Arbeiten aus der Schenkung Sammlung Hoffmann ab August im Rahmen der Ausstellungsreihe „Artists‘ Conquest“ an verschiedenen Orten im Schloss und Park Pillnitz reagieren werden.
AbbildungDie Familie Hoffmann schenkte im März 2018 den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ihre umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Kunst, die rund 1200 Werke umfasst. Ein Anliegen der Schenkung ist es, Werke aus der Sammlung mit den Objekten der unterschiedlichen Museen der SKD in einen Dialog treten zu lassen und dadurch für die heutigen wie die historischen Exponate andere Betrachtungsweisen und Bedeutungsebenen zu öffnen.
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